Pneumologische Frührehabilitation

Lungenspezialisten im St. Sixtus-Hospital Haltern am See mit neuer Behandlungsform 

Wenn Basis-Fähigkeiten wie Atmen, Sprechen, Stehen, Waschen und Essen nur noch schwerlich eigenständig zu bewältigen sind, sind Betroffene sind auf Hilfe angewiesen und müssen stabilisiert werden, um wieder in der Lage zu sein, eine Reha anzutreten.

Genau hier setzt das neue Leistungsspektrum im St. Sixtus-Hospital an: die Pneumologische Frührehabilitation. Fachärzte des St. Sixtus-Hospitals in Haltern am See unter der Leitung von Chefarzt Dr. Lars Heining haben dieses Projekt mit Leuchtturm-Charakter ins Leben gerufen. Es ist einzigartig im ganzen Umkreis und kommt bei Patienten zum Einsatz, die besonders schwer eingeschränkt sind. Im Mai 2023 integrierte die Abteilung der Pneumologie – zu Deutsch: Lungenheilkunde – die Pneumologische Frührehabilitation, die stationär im Halterner Krankenhaus stattfindet.

Ausgezeichnete Weaning-Klinik

Das St. Sixtus-Hospital in Haltern am See ist eine ausgezeichnete Weaning-Klinik. Weaning-Zentren sind Kliniken, die sich auf die Behandlung von Patienten mit einer Langzeitbeatmung von mehr als einer Woche mit mehreren erfolglosen Entwöhnungsversuchen spezialisiert haben.

Ziel der Pneumologischen Frührehabilitation

Ziel ist es, im Rahmen der Pneumologischen Frührehabilitation schwer erkrankte Patienten direkt aus dem Bett heraus zu stabilisieren, sie zu aktivieren und zu mobilisieren. D

ank der Therapie kann es gelingen, die eingeschränkten Menschen zurück ins Leben zu holen. Meist sind die Betroffenen stark pflegebedürftig. Für längere Zeit auf der Intensivstation waren sie auf Beatmungsmaschinen angewiesen. Eine Reha kommt bei ihnen noch nicht infrage. Dafür sind sie noch zu geschwächt.

Persönlicher Therapie-Plan

Es ist das Bestreben der Fachärzte und Therapeuten, Patienten muskulär und geistig wieder aufzubauen. Im ersten Schritt wird ein persönlicher Therapie-Plan für den Patienten erstellt – je nach Bedarf und Entwicklungsstand.

Die Arbeit mit den Patienten ist intensiv, fachübergreifend und komplex. Mindestens zwei bis drei Wochen lang, mit drei bis vier therapeutischen Einheiten pro Tag. Nach schweren Erkrankungen ist das besonders anstrengend für Patienten. Mitunter ändert sich der Bedarf der Hilfe im Verlauf der Behandlung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

In der Vergangenheit wurden Betroffene fälschlicherweise häufig in ein Pflegeheim geschickt, da sie für die klassischen Reha-Kliniken zu krank gewesen sind – mit desaströsen Ergebnissen. Um das künftig zu verhindern und auch strapaziöse Arztbesuche zu vermeiden, arbeiten die Ärzte und Therapeuten hier interdisziplinär und abteilungsübergreifend Hand in Hand zusammen. Immer im Sinne des Menschen. Dafür tauschen sich die Ärzte und Therapeuten intensiv aus, gehen auf die Bedürfnisse ihrer Patienten ein und arbeiten hier zeitlich wesentlich flexibler.

Zahlreiche Therapeuten werden mit ins Boot geholt: Logopäden, Physio-, Ergo-, Sprach- und Schlucktherapeuten, Atmungs- und Psychotherapeuten, Psychiater, dazu geschulte Pflegefachkräfte, Facharbeiter für Sozialmedizin, bei Bedarf werden auch andere Fachärzte – meistens Psychiater, Neurologen, Kardiologen sowie weitere medizinische Fachrichtungen – einbezogen.

Persönliche Ziele erreichen

Individuell und früh wird ermittelt, welche Ziele realisierbar sind. Wie bei jeder Therapieform funktioniert das nur, wenn die Patienten willens sind, mitzuarbeiten. Wer vorher nicht mobil war, hat vielleicht das persönliche Ziel, sich allein in den Rollstuhl zu setzen. Ein anderer hat zu Hause möglicherweise eine Treppe zu bewältigen. 

Es gilt, die Betroffenen aus ihrer Einschränkung herauszuholen und sie zu aktivieren. Soweit, bis sie wieder fähig sind, eine Reha anzutreten oder die Rückkehr nach Hause zumutbar ist.

Selbstständigkeit der Patienten fördern

Die Therapieform setzt teils noch während der Beatmungsphase ein. Bewusst frühzeitig, um die Selbstständigkeit der Betroffenen gezielt zu fördern. Im besten Fall können die Patienten nach der Therapie wieder selbstbestimmt leben. 

Eines zeigen die ersten Erfolge schon jetzt: Der Schritt zurück ins Leben kann gelingen – dank der Zuwendung der Ärzte und Therapeuten, die sich engagiert für die Betroffenen einsetzen. So werden die Patienten auch nach der Pneumologischen Frührehabilitation nicht allein gelassen. Noch vor Ort sorgen die Fachärzte für eine medizinische und therapeutische Anschluss-Behandlung nach dem Aufenthalt im Krankenhaus. So dürfen sich die Patienten im St. Sixtus-Hospital stets in guten Händen wissen.


Ihre Ansprechpartnerin

Dr. med. Adrianna Grabowska

Oberärztin


Übernahmeanfragebogen

Pneumologische Frührehabilitation PDF, 477.0 KB
Herunterladen

Suchbegriff eingeben