Ambulante Schmerztherapie

Seit 2017 werden Schmerzpatienten in der Schmerzambulanz des St. Sixtus-Hospitals behandelt. 

Voraussetzung für eine Behandlung ist eine Überweisung vom Hausarzt, Orthopäden oder einem anderen Facharzt. Im Vorfeld füllen unsere Patientinnen und Patienten einen Schmerzfragebogen aus. Dies geschieht vorab per E-Mail oder vor Ort am Tablet. Ein Erstgespräch und eine körperliche Untersuchung dauern etwa 70 Minuten.

Welche Schmerzen behandeln wir?

Schmerzen, die plötzlich auftreten und zu chronischen Dauerschmerzen werden können – zum Beispiel:

  • Nervenschmerzen bei Gürtelrose
  • Schwellungen und starke Brennschmerzen nach OPs (sogenanntes CRPS) 
  • chronische Schmerzen, die ein gutes Leben, Bewegung und einen normalen Alltag unmöglich machen, zum Beispiel:
    - chronische Rückenschmerzen
    - Gelenkschmerzen bei Verschleiß (Arthrose) oder Entzündung (rheumatische Erkrankung)
    - Kopfschmerzen
    - Migräne
    - Gesichtsschmerzen
    - Nervenschmerzen
    - Polyneuropathie bei Zuckerkrankheit und nach Chemotherapie bei Krebserkrankungen
    - Schmerzen nach Schlaganfällen
    - Schmerzen bei Morbus Parkinson
    - Schmerzen durch Fehl-/Übergebrauch von Schmerzmitteln
    - chronische Bauchschmerzen, z.B. bei Endometriose
    - Fibromyalgie
    - Phantomschmerzen nach Gliedmaßenamputation

Wie fühlen sich diese Schmerzen an?

Es kann sich um folgende Schmerzen handeln:

  • brennende, einschießende Nervenschmerzen
  • drückende, ziehende Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen mit oder ohne Schwellung der Gelenke
  • Ganzkörperschmerzen in Muskeln und Gelenken mit Müdigkeit und Erschöpfung
  • pulsierende Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
  • belastungsabhängige Rückenschmerzen „als ob der Rücken durchbricht“
  • Brennschmerzen in einem Arm oder Bein mit Schwellung und Störung der Beweglichkeit 

Häufig gestellte Fragen zur ambulanten Schmerztherapie

Wie oft kommen Patienten in die Schmerzambulanz? 
Zuerst alle zwei bis fünf Wochen, danach mindestens einmal pro Quartal 

Gibt es auch eine stationäre Schmerzbehandlung? 
Wenn die ambulante Behandlung erfolglos bleibt, können Patienten auch stationär im St. Sixtus-Hospital behandelt werden. 

Bekomme ich Spritzen?
Manchmal ist das sinnvoll für eine kurze, effektive Schmerzlinderung oder um herauszufinden, wo das Problem liegt.

Wer bestimmt meine Behandlung? 
Patient und Behandler (Arzt, Therapeut) verständigen sich auf einen gemeinsamen Weg. Zusammen gelingt es meistens, mit den Schmerzen besser zurecht zu kommen und ein besseres Leben zu haben. 

Muss ich starke Medikamente einnehmen, die abhängig machen? 
Wichtig ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Nicht alle Patienten müssen starke Schmerzmittel (Opiate) einnehmen. Diese können sinnvoll sein, wenn der Schmerz so stark ist, dass andere Medikamente nicht mehr helfen. In diesen Fällen benötigen Patienten diese starken Medikamente. Das bedeutet nicht, dass diese Patienten süchtig sind. Suchtverhalten liegt dann vor, wenn jemand Medikamente einnimmt, um dem Alltag zu entfliehen. 

Ist es gesünder und besser, ein Cannabis-Medikament gegen Schmerzen zu nehmen? 
Cannabis ist ein zusätzliches Medikament, das zum Einsatz kommt, wenn andere Schmerzmittel nicht helfen. Es wird nie als einziges Medikament verordnet. Es ist nur für ganz bestimmte Patienten geeignet. Die Behandlung mit einem Cannabis-Produkt ist durch die Krankenkasse genehmigungspflichtig. 

Darf ich mich trotz Schmerzen bewegen und Sport treiben? 
Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um Muskelschmerzen zu verhindern. Viele Patienten haben Angst, dass Bewegungen die Schmerzen verstärken. Sie haben häufig eine Schonhaltung und den Spaß an Bewegung verloren. Krankengymnastik, Rehasport, Ergotherapie und eigene Übungen werden die Schmerzen verringern und die Beweglichkeit verbessern. 

Bilde ich mir die Schmerzen ein? Habe ich ein seelisches Problem? 
Nein, Schmerzen sind keine Einbildung, sie gehören zu uns und sind wichtig. In der Schmerzbehandlung werden Sie als ganzheitlicher Mensch behandelt. Seele und Körper gehören zusammen. Dauerschmerzen machen jeden Betroffenen unglücklich. Es kann hilfreich sein, Unterstützung durch einen Psychotherapeuten zu suchen. 

Warum helfen Entspannungsübungen oder Autogenes Training bei Schmerzen? 
Ablenkung und gute Erlebnisse lassen uns Schmerzen besser ertragen. Wir schütten dann Glückshormone als körpereigene Schmerzmittel aus. Durch Atem-/Entspannungsübungen können Sie lernen, sich vom Schmerz zu entfernen. Sie lernen „sich herunterzufahren“ und Glückshormone auszuschütten. Das gelingt nicht sofort. Viele Menschen müssen dies über Wochen üben. Es gibt Patienten, denen regelmäßige Bewegung mehr hilft. 

Gibt es noch andere Behandlungen? 
Ja, sogar viele. Wärme, Kälte, Akupunktur, Reizstromtherapie (TENS), Schmerzpflaster…

Was kann ich tun, wenn die ambulante Schmerztherapie nicht hilft?
Patienten können dann stationär in einer multimodalen Schmerztherapie behandelt werden. Hier arbeiten wir ganzheitlich nach dem biopsychosozialen Modell. Ärzte beziehungsweise Therapeuten versuchen, mit Ihnen gemeinsam einen Weg aus der Schmerzspirale zu finden. Manchmal können auch Operationen oder andere Verfahren helfen. Wir suchen dann gemeinsam nach einer für Sie geeigneten besseren Lösung, um mit den Schmerzen zu leben. Es kann auch eine Kur oder eine Rehamaßnahme angeraten werden.


Hauptverantwortliche Ärztin

Friederike Dudy

Oberärztin, Fachärztin für Anästhesie, Zusatzbezeichnung Spezielle Schmerztherapie, Intensivmedizin, Notfallmedizin

Sekretariat

Karin Brink

Sekretariat Ambulante Schmerztherapie
+49 2364 104 22203 +49 2364 104-22204

Öffnungszeiten Sekretariat

Montag, Dienstag, Freitag12 - 16 Uhr
Donnerstag8 -12 Uhr

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