Wenn Sie nach einem Herzinfarkt, einer Bypass- oder Herzklappenoperation oder nach einem Schlaganfall nach Hause entlassen worden sind, bieten wir Ihnen die Mitarbeit in einer coronaren Trainingsgruppe an, die jeweils montags von erfahrenen, speziell ausgebildeten Sportlehrern durchgeführt wird und von Ärzten der kardiologischen Abteilung überwacht wird. Wenn Sie hierbei mitmachen möchten, wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Kardiologie.

EKG, Belastungs-EKG

Bei einem Belastungs-EKG muss der Patient in halbliegender Position eine Fahrradergometer-Belastung absolvieren, bei der die Überwachung durch einen Arzt und eine Krankenschwester erfolgt.

Kommt es während dieser Belastung zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels (z. B. durch eine Erkrankung der Herzkranzgefäße), zeigen sich im EKG spezifische Veränderungen, die es dem Arzt erleichtern, die richtige Diagnose zu stellen.

Spiroergometrie-Untersuchungseinheit

Diese Untersuchung dient zur weiteren Abklärung der Ursache einer Herz- oder Lungenerkrankung. Auch hier wird der Patient auf einem Fahrradergometer belastet. Über eine Gesichtsmaske wird dabei der Sauerstoffverbrauch und die CO2-Abgabe über die Atmung gemessen. Gleichzeitig wird ein EKG abgeleitet.

Ein Vergleich aller Daten ermöglicht es dem behandelnden Arzt, die kardiopulmonale Belastbarkeit eines Patienten objektiv einzuschätzen beziehungsweise die Ursache näher einzugrenzen. Diese Untersuchung bietet vielfältige Möglichkeiten, die Ursachen einer Leistungseinschränkung, von Atemnotbeschwerden und das Ausmaß vieler Herz- und Lungenerkrankungen festzustellen.

Bodyplethysmograph

Hierbei werden mittels einer Ultraschallsonde, die in die Speiseröhre eingeführt wird (ähnlich wie bei einer Magenspiegelung), viele Strukturen am Herzen mit einer sehr hohen Auflösung erkannt. Unter anderem können bestimmte Herzklappenerkrankungen sehr genau erfasst werden, krankhafte Verbindungen der Herzkammern erkannt werden, Veränderungen bei Herzinnenhautentzündungen diagnostiziert werden und Blutgerinnsel, die sich unter krankhaften Bedingungen im Herzen bilden können, festgestellt werden. Die Untersuchung erfolgt unter Sedierung (Gabe von Beruhigungs-/Schlafmitteln) und örtlicher Betäubung.

Echokardiographie

Bei dieser Ultraschalluntersuchung, die zu den Basisuntersuchungen in der Kardiologie gehört, werden mittels Ultraschall, also ohne Röntgenstrahlen, vielfältige Aussagen über die Funktion des Herzens sowie der Herzklappen möglich.

Die Pumpfunktion des Herzens lässt sich dabei ermitteln, und es können ebenso verschiedene Herzklappenerkrankungen festgestellt und genau erfasst werden. Ebenso lassen sich Fehlbildungen am Herzen sowie entzündliche Erkrankungen (Endokarditis, Perikarditis) diagnostizieren.

TEE (Transösophageale Echokardiographie)

Mit Ultraschall lässt sich nicht nur das Herz darstellen. Auch wichtige Arterien und Venen des Körpers können mit Dopplersonographie einschließlich Duplex-Sonographie (Flussmessung) untersucht werden. Um beispielsweise eine Beinvenenthrombose zu diagnostizieren, kann eine Ultraschalluntersuchung erfolgreich eingesetzt werden. Mit ihr lassen sich Verengungen im Bereich der Beinarterien genauso gut feststellen wie Verengungen der gehirnversorgenden Arterien. Eine Darstellung der hirnversorgenden Arterien ist besonders bei Patienten mit Schlaganfall notwendig, um Verengungen dieser Gefäße zu diagnostizieren, die die Durchblutung des Gehirns gefährden.

Ultraschalluntersuchungen der Blutgefäße: Viele Blutgefäße können mittels Ultraschalluntersuchungen genau überprüft werden. Damit lassen sich Durchblutungsstörungen genau feststellen sowie auch beginnende Ablagerungen im Bereich der Halsschlagadern, welche das Gehirn mit Blut versorgen. Ebenso können Thrombosen der Beinvenen mittels Ultraschall erfasst werden.

Linksherzkatheterlabor

Bei bestimmter Fragestellung, wie beispielsweise Verdacht auf Verengungen der Herzkranzgefäße, wird eine Herzkatheteruntersuchung notwendig. In vielen Fällen kann direkt im Anschluss ein verengtes Herzkranzgefäß mittels Ballonkatheter ausgedehnt werden und mit sogenannten Stents (Gefäßstützen) versorgt werden. Wir führen die Untersuchung mit unserem eigenen ärztlichen und Pflegepersonal im Linksherzkatheterlabor unserer Partnerklinik, dem Marien-Hospital in Marl, durch. Die vorbereitenden Untersuchungen erfolgen im St.-Sixtus-Hospital. Nach einer einfachen Herzkatheteruntersuchung erfolgt unmittelbar nach der Katheteruntersuchung durch uns der Rücktransport aus dem Herzkatheterlabor zurück in ihr Zimmer im St.-Sixtus-Hospital.

Nach einer Ballondilatation oder Stentimplantation organisieren wir den Rücktransport in ihr Zimmer nach Haltern am Folgetag des Eingriffs.

Bei der Herzkranzgefäßerkrankung bilden sich in diesen kleinen Arterien Verengungen durch Kalkablagerungen. Dadurch werden die Gefäße zu eng und können nicht mehr genügend Blut durchfließen lassen. Es kommt dann insbesondere bei körperlicher oder seelischer Anstrengung, aber auch bei Ruhe, zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels und damit zu den typischen Brustschmerzen, eben Angina pectoris.

Im schlimmsten Fall kann ein Herzkranzgefäß ganz verstopfen. Dadurch entsteht ein Herzinfarkt, bei dem der Teil des Herzmuskels, der nicht mehr durchblutet wird, abstirbt. In unserem Linksherzkatheterlabor stehen alle Geräte zur Verfügung, um die Herzkranzgefäße und die linke Herzkammer darzustellen.

Wie läuft eine Herzkatheteruntersuchung in der Kardiologie ab?

Bei einer geplanten Untersuchung werden Sie am Vortag stationär auf eine unserer Bettenstationen aufgenommen. Der betreuende Stationsarzt beziehungsweise die betreuende Stationsärztin werden Sie ausführlich darüber aufklären, weshalb wir eine Herzkatheteruntersuchung für notwendig halten, welche Risiken bestehen und welche therapeutischen Konsequenzen sich ergeben könnten. Am Morgen des nächsten Tages werden Sie dann vom Pflegepersonal in unser Herzkatheterlabor begleitet. Bei der Untersuchung wird in lokaler Betäubung eine Schleuse in die rechte oder linke Leistenarterie eingeführt. Durch diese Schleuse, die innen hohl ist, wird dann ein sehr feiner und flexibler Schlauch (Katheter) vorgeschoben. Mit diesem Katheter gelangt man von der Leistenarterie in die Hauptschlagader (Aorta). Häufig führen wir die Herzkatheteruntersuchung über die Handgelenksarterie durch, so dass sie sofort im Anschluss wieder aufstehen können und keine Liegezeit mit Druckverband notwendig ist.

Die Aorta führt schließlich in einem Bogen nach oben in die linke Herzkammer hinein. Dort angelangt, wird durch den Katheter ein Kontrastmittel gespritzt, das die linke Herzkammer anfärbt. Wenn dann die voll digitalisierte Röntgenanlage läuft, kann die Pumpfunktion der linken Herzkammer genau beurteilt werden. Danach sondiert man mit einem anderen Katheter zunächst die linke Herzkranzarterie, später die rechte Herzkranzarterie.

Wenn Kontrastmittel in die Kranzgefäße eingespritzt wird, kann der untersuchende Arzt erkennen, ob die Herzkranzarterien frei durchgängig sind oder ob arteriosklerotische Veränderungen zu einer Verengung geführt haben.

Entlassung schon am nächsten Tag

Nach Beendigung der Untersuchung wird die Schleuse aus der Leistenarterie gezogen und die Einstichstelle zirka 15 Minuten komprimiert, um eine Nachblutung zu verhindern. Dann wird der Druckverband um die Hüfte angelegt. Der Verband kann in der Regel bereits nach vier Stunden entfernt werden. Die Liegezeit wird individuell vom untersuchenden Arzt festgelegt. Falls die Untersuchung über die Handgelenksarterie erfolgt, können sie sofort nach der Untersuchung aufstehen. Der Verband am Handgelenk bleibt in der Regel vier Stunden liegen. In der Regel können sie am Folgetag der Untersuchung das Krankenhaus verlassen, bei einer Ballondilatation oder Stentimplantation am übernächsten Tag. Bevor Sie aus unserer Abteilung nach Hause entlassen werden, werden wir Ihnen genau erläutern, welche Diagnose sich aus der Herzkatheteruntersuchung ergeben hat, welche therapeutischen Konsequenzen zu ziehen sind und welche Medikamente Sie zu Hause einnehmen müssen, um ein Wiederauftreten Ihrer Beschwerden beziehungsweise um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Bei der Indikation zu einer Ballondilatation (Aufweitung eines Herzkranzgefäßes) kann diese auch mit gleichzeitiger Implantation einer Gefäßstütze (Stent) in unserer Abteilung durchgeführt werden. Bei der Indikation zu einer Bypass-Operation werden wir die weiteren Schritte und die Verlegung in eine entsprechende herzchirurgische Abteilung mit Ihnen besprechen. Ihr Hausarzt erhält einen ausführlichen Entlassungsbrief und einen Bericht über die Herzkatheteruntersuchung.

Herzschrittmacherlabor

In unserem modernen Herzschrittmacherlabor können wir mit den entsprechenden Kontrollgeräten sämtliche aktuell implantierten Herzschrittmachersysteme kontrollieren und Aufschluss über die aktuelle Funktion erhalten. Außerdem können wir mit den Programmiergeräten bei Bedarf auch die Herzschrittmacher umprogrammieren.

In unserer Klinik werden pro Jahr rund 50 Ein- bzw. Zweikammerschrittmachersysteme implantiert.

Wir arbeiten dabei mit unserer allgemeinchirurgischen Abteilung zusammen.


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